CBG (Cannabigerol) ist biochemisch die Vorstufe zu CBD in der heranwachsenden Hanfpflanze. Es weist u.a. ein großes Potential für die Behandlung einer Vielzahl von Krebsarten auf.
Bereits 1996 wurde eine Studie veröffentlicht, die positive Auswirkungen von CBG auf Melanome (Hautkrebs) belegen konnte. Es stellte sich heraus, dass CBG das Wachstum von Melanomzellen in der Haut der für den Test genutzten Mäuse deutlich verlangsamen konnte.
2011 lieferte eine Abhandlung, die im British Journal of Pharmacology veröffentlicht wurde und die medizinischen Eigenschaften von Cannabinoiden ausschließlich THC untersuchte, viele Details über die antikanzerogenen Eigenschaften von CBG. Dort werden mehrere Referenzen zitiert, nach denen das Cannabinoid die Tumorbildung und das Krebszellenwachstum bei Brust-, Prostata- und anderen Krebsarten hemmen konnte.
Eine Studie aus dem Jahr 2014, an der italienische Forscher beteiligt waren, belegte, dass CBG positiv mit Vorgängen im Körper interagiert, die an der Entstehung von Tumoren beteiligt sind. Durch diese Interaktion kann zum Beispiel das Wachstum von Darmkrebs wirksam unterdrückt werden. Die Studie belegte diesen Effekt anhand eines Modellversuchs mit an Darmkrebs erkrankten Mäusen. Letzten Endes stellte sich heraus, dass die Mäuse, die einer CBG-Behandlung unterzogen wurden,ein stark gehemmtes Tumorwachstum aufwiesen. Diese Wirkung kommt zustande, da CBG als Antagonist eines spezifischen Gens das Tumorwachstum fördert fungiert (TRPM8), und gleichzeitig auch eine Vielzahl anderer tumorhemmender Gene aktiviert (u.a. TRPA1, TRPV1 und TRPV2).
CBG- ein Neuroprotektivum
Im Jahr 2012 wurde im 'Journal of Neuroimmune Pharmacology' eine Studie veröffentlicht die sich mit CBG und seiner Wirkung auf Multiple Sklerose beschäftigte. Diese Studie, welche von den Forschern der 'Vivacell Biotechnology España' durchgeführt wurde, konnte bestätigen, dass CBG einerseits als entzündungshemmender Stoff und andererseits auch als starkes Neuroprotektivum funktioniert. Mit einem Versuch an Nagetieren konnte das Forscherteam beweisen, dass CBG dabei half die Symptome von MS zu erträglicher zu machen, wobei obendrein der Einfluss von Schlüsselgenen, die an der Entstehung und dem Fortschreiten der Krankheit beteiligt sind, reguliert wurde.
2015 konnten dann Forscher der Abteilung für Biochemie und Molekularbiologie der 'Universidad Complutense de Madrid' in Spanien erarbeiten, dass CBG starke neuroprotektive Eigenschaften besitzt. Die Forscher nutzten für ihr Modell 2 verschiedene Arten von Chorea Huntington bei Mäusen. Diese Krankheit geht vor allem mit einen fortschreitenden Abbau von Nervenzellen im Gehirn einher. An den mit CBG behandelten Mäuse zeigte sich dass CBG in seiner Eigenschaft als Neuroprotektivum sehr positiven Einfluss nahm. Dies ließ sich vor allem durch eine Verbesserung der motorischen Defizite als auch durch die Bewahrung der Neuronen sehr gut nachvollziehen. Ebenfalls zeigte sich, dass CBG in der Lage ist, den Einfluß von Genen, die mit der Entstehung und dem Fortschreiten der Huntington-Krankheit assoziiert werden, positiv zu beeinflussen.
Ebenso wie die Cannabinoide THC und CBD weckt CBG die Hoffnung, es könnte bei Nervenschmerzen Linderung verschaffen.
Bereits im Jahr 2011 reichten 'Otsuka Pharmaceutical' und 'GW Pharma' ein Patent ein, in dem man für Cannabigerol in Anspruch nimmt, dass es, wie auch andere Cannabinoide (CBC & CBDV), dazu beiträgt, die Symptome neuropathischer Schmerzen bei Mäusen lindern zu können. Die Forschungsprojekte dieser pharmazeutischen Konzerne belegt wissenschaftlich, dass CBG dazu beigetragen hat, dass Mäuse sich von Schmerzen erholen, die durch chirurgisch induzierte Nervenschäden ausgelöst wurden.
Da neuropathische Schmerzen eher nicht auf die Behandlung mit Opiaten bzw. ähnlichen gängigen Scherzmitteln ansprechen, ermöglicht CBG eine völlig neue Perspektive für von Nervenschmerzen wie sie z.B. durch Fibromyalgie ausgelöst werden, betroffenene Menschen. In der geschilderten Studie stellte sich ebenfalls heraus, dass CBG die Testmäuse bei niedrigen Dosierungen am effektivsten von ihren Nervenschmerzen erlöste.
Weitere Studien
- CBG konnte bei Katzen mit Glaukom den Augeninnendruck senken. (2009)
- Eine Studie an Nagern ergab, dass CBG bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen helfen kann.
- CBG hat in weiteren Studien auch entzündungshemmende Effekte im Zusammenhang mit entzündlichen Darmerkrankungen bewiesen.
Es offenbar sich anhand der bisher gelaufenen Forschung, dass Cannabigerol großes Potential besitzt. Nochmals erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass es sich um ein nicht-psychoaktives Cannabinoid handelt, besonders erwähnenswert deshalb, da sich viele Menschen verständlicherweise durch die berauschenden Wirkungen von THC abgeschreckt fühlen.
Man darf dabei allerdings nicht vergessen: die wissenschaftliche Forschung zu CBG steht relativ betrachtet noch am Anfang: Die hier wiedergegebenen wissenschaftlichen Studien reichen noch nicht aus, um CBG als endgültig und vollends erforschten Wirkstoff bezeichnen zu können.